…Pause am Embalse de Negratin
Nach 2 Tagen auf einem Campingplatz steht uns der Sinn wieder nach mehr Natur. Nicht, dass der Platz schlecht ist, mal wieder richtig duschen, Landstrom, Wasser auffüllen, Restaurant, Kiosk und Menschen hat auch was für sich.
Der Abend mit Freunden war klasse und der Besuch in Torrevieja ein voller Erfolg.
Die grobe Richtung ist Süden mit dem Ziel Granada. Aber vorher noch ein wenig Ruhe an einem See. Der Stausee in der Nähe von Freila scheint der Richtige zu sein. Ca. 300 km Fahrt sind auch nicht zu viel für einen Tag.
Und tatsächlich enttäuscht der See nicht: am Ende der asphaltierten Straße steht noch ein Haus mit direktem Blick auf den See. Es scheint ein Restaurant zu sein und ein wenig verfallen. Zu dieser Jahreszeit, es ist Mitte Oktober, wohl schon geschlossen, so dachten wir zumindest, dazu später mehr.
Wir biegen rechts von der Straße ab und fahren einen Schotterweg entlang, der zuerst steil bergab führt und dann recht eng wird, aber alles kein Thema für unsere Fahrzeuge.
Wir erkunden zu Fuß den Platz, alles ein wenig schräg. Da ist wieder “Rampenbau” angesagt, für 2 Tage durchaus lohnenswert: sorgt für guten Schlafkomfort und ablaufendes Wasser im Spülbecken. Abgesehen davon ist der Platz eine Wucht, grandioser Ausblick, einer unheimliche Ruhe und warmes Wasser im See.
Nach dem Baden und Sonnen lassen wir den Abend mit Lagerfeuer, Essen, Bier und Wein ausklingen, aber nicht ohne vorher noch ein paar Bilder gemacht zu haben in diesem tollen Licht.
Die Erosion in Kombination mit dem Licht bringen auch Skulpturen zum Vorschein, als würde da jemand sitzen im Schneidersitz und meditieren, toll!
Hab geschlafen wie ein Toter und es lag nicht (nur) am Wein. Der Tag beginnt wie immer mit Café und Frühstück. Da es heute nicht weiter geht, nutze ich die Gunst der Stunde, um Beiträge zu schreiben, Bilder zu bearbeiten und mein Notizbuch zu befüllen.
Irgendwie scheint hier heute am See recht viel los zu sein. Komisch heute ist doch Freitag. Aber die Menge an Leuten lässt mich ein wenig stutzen und ich schaue mal genauer auf den Kalender.
Na, jetzt ist alles klar: heute ist Día de la Hispanidad, der Jahrestag der Entdeckung von Amerika 1492. Da gehen natürlich alle raus zum Baden. Aber es ist nicht so voll, dass es stören würde. Es müssen aber ganz schön viele Leute sein, sie sind zu hören aber nicht zu sehen. Ein kurzer Spaziergang in Richtung Straße bringt auch hier Klarheit: Das Restaurant am See hat geöffnet und der Laden ist brechend voll.
Nach einem kurzen Blick auf die Karte ist klar:
heute bleibt die Küche kalt, wir gehen ins Restaurante cortijo del cura.
Wie sich heraus stellen sollte ein sehr gute Entscheidung: der eigene Hauswein schmeckt, wir sitzen draußen mit Blick auf den See und die Stimmung raubt einem fast den Atem, sogar der Mond lässt sich blicken.
Wir haben den Tag aber nicht nur rumgebummelt, wir haben auch eine Führung durch die Alhambra gebucht. Ich war dort vor ca. 25 Jahren schon einmal und war damals sehr beeindruckt. Grund genug, es erneut anzuschauen, diesmal soll es eine geführte Tour werden. Bei der Suche nach dem richtigen Rundgang sind wir schon erschlagen von den vielen unterschiedlichen Tarifen.
Echt wahr, 181 verschiedene Tickets und Touren, was soll das und wer soll das alles verstehen?
Gebucht wird übers Internet und wir sind voller Erwartungen, was da auf uns zu kommt.
Der nächste Morgen gibt nochmal vollgas was die Stimmung angeht, leider kommt es auf Bildern, wie so oft, nicht annähernd so gut raus wie in der Realität, aber ein Versuch ist es Wert.
Nach der “Photo-Arbeit”, Café und Frühstück fahren wir die restlichen Kilometer nach Granada.
Da wir sicher stehen wollen und die Sicherheit der Fahrzeuge nicht permanent im Hinterkopf wollen, geht es wieder auf einen Campingplatz, den wir mit P4N finden: der Camping Reina Isabel ist ein wenig außerhalb von Granada, in La Zubia.
Mit dem Bus sind es dann ca. 20 Minuten bis in die Stadt. Eine ganz klare Empfehlung, vor allem auch wegen dem angeschlossenen Restaurant, zu dem auch Einheimische zum Mittag- und Abendessen kommen. Es sicheres Zeichen für gute Küche. War so nicht zu erwarten.
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